SICHTWEISE
Eröffnung: Samstag, 17. Ausgust 2024, 18 Uhr
Ausstellung: 17.08-25.08.2024
Sa.u. So 15-18h
Eröffnung: Samstag, 29. April 2023, 15 Uhr
Weitere Termine:
Sa./So. 13. + 14. Mai 2023 jeweils 15 - 18 Uhr
Sa./So. 20. + 21. Mai 2023 jeweils 15 - 18 Uhr
Sa./So. 27. + 28. Mai 2023 jeweils 15 - 18 Uhr
Sa./So. 03. + 04. Juni 2023 jeweils 15 - 18 Uhr
und nach Vereinbarung.
Zur Ausstellung ist ein Buch erschienen, das die Bilder von Jürgen Krass und die Texte von Wolfgang Krass enthält.
Aus dem Vorwort von Wolfgang Krass
In der kurzen Spanne unserer menschlichen Existenz umkreisen uns immerzu zwei Fragen: Was wird? Was bleibt? An das Unfassbare einer Zukunft nach dem Unausweichlichen heften wir Hoffnung, sei es aus dem tiefen Grund eines möglicherweise irrationalen Glaubens oder aus schierer Verzweiflung über die eigene Endlichkeit. Gleichermaßen leben wir das Leben zuweilen achtlos und trachten doch nach uns überdauernder Sinnhaftigkeit. Es ist doch jener eitle Gedanke, mit unserem Tun, Denken und Fühlen einzigartig zu sein, der uns innewohnt. Verschwindet nun dies alles in der Größe des Universums und dem endlosen Fortgang der Zeit? Oder werden doch Spuren gelegt, die in ihrer Winzigkeit auf eine wundersame Weise bedeutsam bleiben?
Wir sind umgeben von solchen Spuren und ein waches Auge nimmt sie wahr und in sich auf. Eine alte Tapete, Notizen einer Verstorbenen - ein Sessel, in dem der Großvater saß und schlief. Hier atmen vergangene Leben und begleiten unsere eigene kurze Reise. Auch die Kunst erzählt – in ihr ist Geschichte, die das zutiefst Menschliche einer Epoche viel tiefer nachzuempfinden vermag als historische Fachliteratur. Und speist sich die Motivation des Künstlers nicht auch aus dem Bedürfnis, Erlebtes, Gelebtes einerseits zu sublimieren, aber eben andererseits auch als Zeugnis der eigenen Existenz zu hinterlassen?
Als vierzehnjähriger Schüler verbrachte ich 1978 die Ferien bei meinem Onkel Jürgen, der zu jener Zeit Kunsterzieher an einer Sendenhorster Realschule sowie Student an der Kunstakademie Münster war. Das Eintauchen in die mir damals noch wild und so frei-rebellisch erscheinende Kunstszene sollte einen tiefen und bleibenden Eindruck hinterlassen. Der familiäre Kontakt blieb immer eng, der Austausch über die Themen der Welt, Gesellschaft und Kunst stets spannend. Meinen Weg der künstlerischen Entfaltung suchte ich nicht wie Jürgen in der bildenden Kunst, sondern in der Sprache. Was über Jahrzehnte parallel zueinander lief, sich aber auch häufig kreuzte, fügt sich hier nun auf für mich wunderbare Weise zusammen.